Fit auf … Martinique (Teil 1 – Fit auf Martinique)

Achtung, jetzt kommt ein Artikel zum Neidisch werden. Denn wir waren in der Elternzeit mit unserem zehn Monate alten Sohn für eineinhalb Monate in der Karibik. Genauer: auf Martinique. Die Wahl unseres Reiseziels ergab sich nach dem Ausschlussverfahren: Reisezeit Dezember-Januar, schön warm sollte es sein und am Meer, kein Malaria oder Denguefieber, gute ärztliche Versorgung und nicht unbezahlbar. Der letzte Punkt hat unseren Favoriten Neuseeland von der Liste gestrichen und wir haben drei Tickets nach Martinique gebucht.

Die Karibikinsel gehört immer noch zu Frankreich, sodass man nicht einmal einen Reisepass braucht und vor Ort mit Euro bezahlen kann. Außerdem fliegt Air France vier Mal täglich zu einem fairen Preis direkt von Paris nach Fort-de-France. Wir haben die schöne Insel von Osten nach Westen und Norden nach Süden bis in den kleinsten Winkel erkundet und waren oft die einzigen an den herrlichsten Stränden oder den schönsten Aussichtspunkten. Definitiv ist es kein Problem fit auf Martinique zu bleiben – hier gibt es alles, was das Herz aktiver Menschen höher schlagen lässt. Auch mit Kind.

Martinique ist icht nur ein Traum für Kitesurfer
Martinique ist nicht nur ein Traum für Kitesurfer

1. Station: Le Vauclin
Die ersten Wochen haben wir an der Ostküste in der Nähe des kleinen Ortes Le Vauclin verbracht und sind von da aus zu allerlei Unternehmungen in der Umgebung gestartet. Unsere Unterkunft war ein kleiner Bungalow im (damals) recht neuen, schön angelegten Bungalowdörfchen Le Viallage de la Pointe mit Pool und direkt am Meer.

Kitesurfen im flachen Wasser bei Pointe Faula
Pointe Faula heißt der Strand und er ist der Spot auf Martinique für Kite-Surfer. Es gibt etliche Kite-, Segel- und Windsurfschulen vor Ort, in denen man Kurse buchen und Material leihen kann. Auch für Kinder ist der Strand perfekt, da das Wasser bis über 100 Meter hinaus ins Meer nur knietief und angenehm warm ist. Wellen gibt es dank der Sandbank und dem vorgelagerten Riff keine. Man nennt diese Art von flachem Wasser auf Martinique auch Fonds Blanc. Hier halten sich Groß und Klein ganz einfach fit auf Martinique.

Kitesurfen hält fit auf Martinique
Kitesurfen hält fit auf Martinique – ohne Wellen, vor traumhafter karibischer Kulisse

Küsten-Wanderung von Grand Macabou bis La Chapelle de la Vierge des Marins und weiter
Südlich von Le Vauclin liegen die beiden Orte, bzw. Strände Petit und Grand Macabou. Über eine hoplrige Zufahrtstrasse kommt man in den kleinen Ort Macabou, indem es eigentlich nichts besonders zu bestaunen gibt. Dafür aber die beiden schönen, wilden Strände. Wir waren mehrmals am Grand Macabou und haben dort niemals mehr als vier Menschen gleichzeitig getroffen. Das Meer ist hier eher rau und dementsprechend gibt es auch etwas mehr Seetang am Strand. Dennoch ist es dort wunderschön. Wir haben das Auto auf dem Parkplatz von Grand Macabou (es gibt auf Martinique überall Parkplätze und Picknick-Bänke. Außerdem keine privaten Strände. Alle Strände sind für alle da und mit Picknickbänken ausgestattet – die Franzosen müssen wirklich unglaublich gerne picknicken) abgestellt und sind einen wunderbaren Weg an der Felsküste entlang bis zur kleinen Kapelle La Chapelle de la Vierge des Marins gewandert. Dort gibt es ebenfalls einen hübsch angelegten Parkplatz (zu dem wir dank des Regens durch knöchelhohen Matsch waten mussten) mit einem kleinen Infohäuschen. Wer wirklich fit auf Martinique bleiben will, folgt dem Wanderweg noch weiter Richtung Süden bis nach Cap Macré. Wir haben das Cap nur mit dem Auto angesteuert, da mir die Wanderung mit Kind auf dem Rücken (das auch nicht so lange stillsitzen wollte und sollte) zu lang war. Aber es lohnt sicht auf jeden Fall!

Fit auf Martinique mit einem Ausflug nach Drand Macabou
Fit auf Martinique mit einem Ausflug nach Grand Macabou

Jardin de Balata – zwischen Kolibris durch die Baumwipfel
Eine Station zum Erholen bei all den fitten Aktivitäten auf Martinique ist defintiv der Jardin de Balata, ein privater botanischer Garten etwa zehn Kilometer nördlich von Fort-de-France. Verschiedene Pfade schlängeln sich durch verschiedene Abschnitte des Gartens, der unzählige Pflanzenarten der Karibik zusammengetragen hat. Ein Baumwipfelweg führt hoch hinaus und mein ganz persönliches Highlight waren die vielen Kolibris, die auf der Veranda eines kleinen Hauses am Eingang des Parks fleißig süßen Nektar schlürfen. So herrlich anzusehen und unbedingt einen Beusch wert.

Von den Kolibris waren wir im Jardin de Balata besonders begeistert - der Baumwipfelweg hielt uns fit auf Martinique
Von den Kolibris im Jardin de Balata waren wir besonders begeistert – der Baumwipfelweg hielt uns fit auf Martinique

Die Reise geht weiter … in unserem zweiten Teil von Fit auf Martinique
Die ersten beiden Wochen unserer Martinique-Reise standen ganz unter dem Motto „Erst einmal ankommen“. Nach zwei Wochen Le Vauclin sind wir dann die Ostküste entlang weiter in den Norden gezogen, nach Tartane auf der Halbinsel Caravell. Alles über unsere zweite Station auf Martinique erfährst du in Teil 2 unserer Reihe Fit auf … Martinique: Teil 2 – Wandern auf Martinique. Danach geht es in unserem dritten Teil zum Erholen in den Süden der Insel zum Baden auf Martinique.

Travel Facts
ANREISE: Wir sind von Berlin mit einmal Umsteigen in Paris nach Fort-de-France geflogen. In Paris hatten wir knapp zwei Stunden Aufenhalt, was aber gerade so reichte, um unser Gepäck abzuholen, quer durch den Flughafen zu tragen, wieder einzuchecken und noch einmal durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Wir konnten direkt durch in den Flieger marschieren. Also unbedingt genug Zeit zum Umsteigen einplanen. Der Flug hat circa 400 Euro pro Person gekostet.

RUMKOMMEN: Mietwagen ist für uns im Urlaub Pflicht, da wir selten nur am Strand abhängen, sondern viel lieber das Land erkunden. Wir haben unseren ersten Mietwagen auf Martinique über billigermietwagen.de gebucht und den zweiten über Expedia. Beides war unkompliziert, bei Expedia (Avis) hat sogar der Kindersitz nur einmalig 5 Euro gekostet. Wir sind die ganze Zeit mit einem Kleinwagen unterwegs gewesen, was gut funktionierte, auf den unbefestigten Straßen aber manchmal etwas ungemütlich war. Wir sind in den sechs Wochen knapp 3.000 Kilometer fahren.

UNTERKOMMEN: Wir haben all unsere Unterkünfte selbst gebucht und dabei natürlich auch auf den Preis geschaut. Unsere erste Unkunft Le Viallage de la Pointe bei Vauclin war sehr günstig und das kleine Bungalowdorf mit Kind wirklich eine gute Wahl – auch wenn wir die Anlage nach 12 Stunden Anreise in der Dunkelheit der Nacht zuerst nicht finden konnten (fehlende Schilder und die Unwissenheit, dass Feldwege und Schotterpisten nicht bedeuten, dass man auf dem falschen Weg ist). Die zweite Unterkunft Karibea Residence Goelette auf der Halbinsel Caravell strahlte den Glanz vergangener Tage aus, war aber vom Preis-Leistungs-Verhältnis völlig in Ordnung. Und den morgendlichen Weg zur Boulangerie am Meer entlang vermisse ich noch heute. Unsere letzte Unterkunft Pierre & Vacances bei Saint-Luce war sehr touristisch, aber mit seinem großen Pool und direkter Strandlage dennoch sehr nett. Und unser großer Balkon mit Freiluftküche und Blick auf’s Meer war wirklich traumhaft.

Die Bungalows des Le Viallage de la Pointe eignen sich perfekt für Familien mit Kindern oder für Freundesgruppen
Die Bungalows des Le Viallage de la Pointe eignen sich perfekt für Familien mit Kindern

ESSEN: Wir haben viel selbstgekocht – nicht nur, weil das in den Freiluftküchen so viel Spaß macht, sondern hauptsächlich weil Essengehen auf Martinique sehr, sehr teuer ist. Selbst in einfachen Restaurants (man könnte fast Bistros sagen) hat das günstigste Gericht um die 18 Euro gekostet. Und für Vegetarier und Veganer ist es eh schwer überhaupt etwas zu finden. Wir haben uns in großen Supermärkten (davon gibt es in den größeren Städten jede Menge) mit Lebensmitteln eingedeckt (da fast alles aus Frankreich importiert wird, ist auch hier das meiste ziemlich teuer). Günstig und lecker sind Bananen (Koch- und Dessertbananen), Melonen, Gurken (zum Kochen) und Rum. Die Bäckerein sind für alle Liebhaber von Baguette, Croissant und anderen französischen Backwaren ein Paradies.

PROBIEREN & MITBRINGEN: Unbedingt probieren sollte man Kokos- und Tamarindenmarmelade (ihr dürft mir gerne ein oder zwei Gläser mitbringen) und natürlich den einheimischen Rum. In der Destillerie Saint James in Sainte-Marie gibt es ein interessantes Museum zur Rum-Geschichte auf Martinique, man kann kostenlos Rum probieren und eine Fahrt mit einer kleinen Bahn durch die Zuckerrohrplantagen machen. Gleich um die Ecke liegt auch das Bananen-Museum, dass ebenfalls einen Besucht wert ist. Absolut lecker fanden wir auch Acras, kleine frittierte Teigbällchen mit Fisch oder  – oh Wunder – nur Gemüse. Bringt euch unbedingt Marmelade und Rum mit nach Hause, um das Urlaubsfeeling zu verlängern.

Falls du karibisches Feeling ganz ohne langes Reisen genießen willst, empfehlen wir dir diesen leckeren (und selbst getesteten) Rum aus Martinique:

EXTRA-TIPP: Wer in Berlin wohnt oder mal zu Besucht ist, bekommt im Restaurant Madinina in Friedrichshain authentische Küche aus Martinique serviert – mit original Gewürzen, Zutaten und Rum aus Martinique. Absolut empfehlenswert!

UNSER REISEFÜHRER: Wir hatten den Reiseführer von Lonley Planet (siehe Link unten) auf französisch – denn es gibt keinen deutschen Reiseführer für Martinique. Das war eine gute Übung für unsere Französischkenntnisse. Aber Vorsicht – obwohl wir die neueste Ausgabe hatten, waren viele Tipps nicht mehr aktuell. Den Jardin du Montagne konnten wir partout nicht finden, ein anderer Jardin hatte komplett andere Öffnungszeiten (weswegen wir nicht hinein kamen) und einen dritten Jardin gibt es schon seit Jahren gar nicht mehr (was wir erst nach über einer Stunden herumirren festgestellt haben).

Die schönsten Ausflugsziele auf Martinique
Fit auf Martinique halten dich die schönsten Ausflugsziele auf Martinique

Du willst noch mehr Tipps zum Aktivurlaub auf Martinique? Kein Problem, hier geht es zum zweiten Teil unserer Serie „Wandern auf Martinique“. Im dritten Teil lassen wir es dann gemütlich angehen und verraten euch die besten Badespots und schönsten Strände auf Martinique. Martinique ist dir zu weit weg? In unserer Rubrik Fernweh findest du auch näher gelegene Reiseziele, an denen man sich ganz nebenbei mit viel Spaß fit halten kann, z.B. Sardinien oder Sizilien. Ist dir alles zu warm? Dann ist Fit in … Val Thorens genau das richtige für dich – schön cool!

Warst du schon einmal auf Martinique und hast noch weitere Tipps? Oder hast du Fragen zu deiner bevorstehenden Reise? Dann schreibe uns einen Kommentar oder eine Nachricht. Und zeig uns deine Reiseerlebnisse aus Martinique auf Instagram, indem du uns mit @the_ec_way oder #theecway taggst. Wir sind schon super gespannt auf deine traumhaften Eindrücke.

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Wir haben dir eine praktische Liste für deine Reise nach Martinique bei Amazon (Affiliatlink) zusammengestellt. Falls du klickst, kostet dich das natürlich nichts, aber wir bekommen ein kleines bisschen Kohle. Warum ein Regenschirm? In der Karibik gibt es fast jeden Tag den ein oder anderen kurzen Schauer, was bei Temperaturen um die 30 Grad nicht weiter tragisch ist. Aber viel wichtiger: wir haben den Regenschirm als mobilen Schattenspender für unseren Sohn bei Wanderungen benutzt.

Fit auf Martinique: Reisetipps für die Karibikinsel
Fit auf Martinique: Reisetipps für die Karibikinsel

 

 

 

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